In diesem Sinne ermöglichen wir bei "BBSH" den Selbstwerdungsprozess unter Einbezug neuster entwicklungspsychologischer und neurowissenschaftlicher Erkenntnisse. Der Mensch mit seinen Stärken steht im Mittelpunkt und erfährt Selbstwirksamkeit in seinem Tun, begleitet durch einen respektvollen und wertschätzenden Umgang.

Die Bildungsangebote sind angelehnt an die Pädagogik von Rudolf Steiner und Maria Montessori, den Wissenschaften und Erkenntnissen von Jesper Juul, Gerald Hüther und Manfred Spitzer.

• Wir haben grosse Achtung vor den jungen Menschen, haben Vertrauen und respektieren die Lebensprozesse und Entwicklungsschritte jedes Einzelnen.
• Die Bedürfnisse jedes Menschen werden geachtet.
• Jeder Moment, jeder Tag ist neu. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, sich „neu“ zu zeigen.
• Wir begleiten die jungen Menschen ins Leben. Wir gehen an ihrer Seite, helfen, wo Hilfe benötigt wird, nehmen uns zurück, üben uns in Geduld und stossen behutsam an, wo dies angezeigt ist.
• Wir arbeiten in Ruhe und Achtsamkeit. Wir setzen klare Grenzen, wo sie nötig sind.

Ziel ist es, dass die in uns angelegten Potenziale, sich nach eigenem Rhythmus entfalten können. Hierzu braucht es Raum, Zeit und Vertrauen.

Die Lernenden arbeiten individuell oder in Gruppen, spielerisch und projektbezogen. Sie sind ihrem Alter entsprechend einem Zyklus zugeteilt und lernen auch unabhängig davon und/oder auch in altersdurchmischten Gruppen. Für eine lebensnahe und naturbezogene Auseinandersetzung stehen die Räume des Lernhauses, die Werkstatt, die Küche, der Garten, sowie die Umgebung der ländlichen Natur mit Feld, Wald und Wiese zur Verfügung.

Wir begleiten unsere Schülerinnen und Schüler dabei, sich die Kompetenzen und Inhalte zu erarbeiten, welche für sie bedeutsam sind. Mit Hilfe der Altersdurchmischung wird es möglich, dass jeder einzelne sowohl mal die Rolle des Lehrers sowie auch die des Schülers einnehmen wird. Auf diese Weise werden auch soziale und emotionale Aspekte in den Fokus gestellt und auf natürliche Weise in die Lernprozesse einbezogen.

Nicht zu kurz kommen im Lernhaus aber auch Lernmomente wie Kreativität (singen, musizieren, tanzen, zeichnen, malen, werken, textiles und nichttextiles Gestalten, usw.), Bewegung und Sport (Schwimmen, Fortbewegungen aller Art, Körperwahrnehmung usw).

Selbstbehauptung und Selbstverteidigung sind für unsere Kinder und Jugendlichen sehr wichtig. Am besten erwerben unsere Lernenden diese Kompetenzen im Umgang mit Tieren, welchen wir immer wieder aufs Neue einfliessen lassen werden.

Sehr wichtig ist uns beim Lernen die Handlungsorientierung, die Selbstwirksamkeit und der Alltagsbezug. Das heisst, dass die Lernenden z.B. den Umgang mit dem Geld praktisch lernen, in dem sie für unseren Mittagstisch einkaufen gehen. Dafür wird sowohl ein Budget erstellt und die Mengen der einzelnen Zutaten des zu kochenden Menüs berechnet, abgemessen, gewogen, gezählt usw. (praktisch angewandte Mathematik).

Als Bestandteil des Lernens im Lernhaus (praktische Tätigkeiten nach Montessori) gibt es in diesem Zusammenhang auch einen «Ämtliplan». Dieser umfasst viele Tätigkeiten aus dem Alltag wie z.B. das Reinigen der Schulräume, das Schuhe putzen, das Lüften, das Küche aufräumen, das Tisch decken, usw.

Das an praktischen Beispielen Gelernte, wird den Kindern und Jugendlichen auch in ihrem Alltag, Zuhause und in ihrer Freizeit wieder begegnen. Wiederholungen und Vertiefung sind somit mit Bestimmtheit sichergestellt und dadurch wird Verantwortung und Selbstsicherheit gelernt. Gleichzeitig wird die Theorie mit der Praxis verknüpft und zusammenhängendes Denken wird entwickelt. Dies alles sind sehr wichtige Eigenschaften für das Erlernen eines Berufes und für ein Leben nach der Schulzeit…

Der Fokus auf die Stärken und Potentiale jedes einzelnen, ist uns genauso wichtig, wie diese entdecken und entwickeln zu lassen.

Das Bildungsangebot erfüllt den Lehrplan21.